winde
meine gedanken
fliehen wie winde
ins große nichts
der tag in meiner hand
erwacht
ich ruf deinen namen
und mein stern geht
am abend doch
hin zu dir
aber
meine kammern der nacht
liegen wieder verlassen
wenn der tag
auf meiner stirn
erwacht
ein engel ist da
ein engel ist da
seine augen sind geschlossen
es ruhen die flügel
an seinen schultern
der engel der einsicht
muss so aussehen
alle vergangenheit ist in
gottes herz gesunken
menschen werden erhöht
an ihrem niedrigsten punkt
aus den glasscherben der intifada
schmieden sie silberne kreuze
ihre gebete gelten dem frieden
der sturm vom paradies
ist ein winziger hauch
auf ihren entblößten herzen
so berührt der engel die seelen
mit unbezwingbarer sehnsucht
und von den scheiterhaufen
den trümmern der schlachtfelder
des freien willens
steigt unaufhörlich
als ewige gegenkraft
gottesgeist
mein herzbecher handvoll
mein herzbecher
randvoll
mit schau
dem weichen licht der lagune
wir laufen
ein schiff zu finden
der sprung an bord
fahre uns heim!
gassenlärm
in dem kleinen gemach
unsere gesänge
wie du mich liebtest
wie ich mich weidete
an deiner kraft
wir sind gesegelt
in sternbestickte
himmeln
farbenfeuer
farbenfeuer
am waldrand brennen die blätter
wind facht flammen an
funken
flug in den himmel
glut
im kopf geht mir ein feuer
verschwinden
die zeit verbrennen
in
winterasche
unsere körper sind die wahren länder
unsere körper
sind die wahren länder
wir gehen einher auf diesen straßen
zu wasser zu land
wir trinken aus klaren quellen
ich reise zu dir auf
hoffnungsschiffen
höre nicht auf zu glauben
ich will an deinem herzen stranden
venice
auf löwenschwingen
reisen wir
ein halbes jahrtausend
geht
durch schräge fluchten
noch ungekannt
andere welt
dunkles wasserband
verzauberte steine
anmutig tauchen paläste
in zitternde spiegel
ein halbes jahrtausend
zieht sich ein band
von wasser
durch alle fluchten
noch ungekannt
im weiten wind
mein weißes haus
hat offene türen
mein gesegneter garten
was flügel hat summt
herein das glück ist
ein taumelnder falter
weißer wind läßt
eine feder schweben
für einen augenblick
biegen sich halme
strecken sich wurzeln
ins wasser
wölbt sich ein spiegel
ein zitternder tropfen
im blatt
kräutlein und schellen
beginnen den reigen
laden das wolkenband einen
zur nacht wird saturn nicht kommen
nicht ausschütten asche
über mein werk
dieser gestrenge lehrer
zur nacht umhülle mich
venus
samtblaues tuch
wiederkehr
wiederkehr
sangue mosso
schäumendes blut
freudiger puls und erregung
hundert jahre her
wandel der zeit
jahre wie sterbende zellen
welk
hundert jahre mehr